Bleachen, aber richtig: Mund auf bei der Partnerwahl

Kennen Sie den Hirscheber? Dieser skurrile Zeitgenosse lebt in Indonesien, wird bis zu 1,10 Meter lang und mitunter 100 Kilo schwer. Doch das hervorstechendste Merkmal ist der besondere Kopfschmuck: Bei den Männchen wachsen die Eckzähne des Oberkiefers nicht nach unten, sondern sie bahnen sich ihren Weg durch Knochen und Haut nach oben. Ein Selbst-Piercing sozusagen.

Warum das so ist, darüber streitet die Wissenschaft. Zum Kauen oder Beute machen sind diese Zähne jedenfalls gänzlich ungeeignet. Auch bei Kämpfen mit anderen Männchen kommen die Hauer nicht zum Einsatz. Eine Erklärung für den ungewöhnlichen Kopfschmuck liegt in der Vorliebe der Weibchen. Es scheint wohl so, als dass Männchen mit besonders langen Zähnen besonders attraktiv gelten und von den Damen bevorzugt werden.

Schöne Zähne sind die beste Visitenkarte

Beim Menschen dürften solche Zähne wohl die Chancen bei der Partnerwahl nicht unbedingt erhöhen. Unbestritten ist allerdings, dass gerade und weiße Zähne bei uns zum Schönheitsideal gehören. Das mag auch einen evolutionsbiologisch sinnvollen Hintergrund haben: Denn gesunde Zähne sind tatsächlich ein Indiz für gutes Erbmaterial – zumindest teilweise. Schließlich können wir unserem Lächeln inzwischen mit Hilfe von Behandlungen auf die Sprünge helfen.

Besonders beliebt ist das Bleachen. Mit einem Gemisch aus einem geschmacksneutralen Trägergel, dem Karbamid, und Wasserstoffperoxid werden die Zähne gebleicht. Hartnäckige Verfärbungen hellen sich durch Oxidation auf. Bis zu drei Töne können die Zähne weißer werden – jede Nuance mehr würde unnatürlich erscheinen. Doch hier gilt: Auf die richtige Wahl der Mittel kommt es an.  Denn inzwischen greifen immer mehr Menschen nach so genannten Do-It-Yourself-Kits aus dem Internet. In Eigenarbeit sollen so die Zähne perfekt strahlen – und das zu günstigen Konditionen. Doch diese Behandlung hat einen gewaltigen Haken: Die Schiene, in die das Gel gefüllt wird, ist nicht angepasst an den Mundraum des Patienten. Dadurch sitzt sie nicht richtig, tut weh und entfärbt die Zähne oft sehr unregelmäßig. Sind die Zähne nicht zu 100 Prozent in Schuss, kann es zusätzlich zu schmerzhaften Reizungen kommen. Auch kann austretendes Gel das Zahnfleisch angreifen und langfristig schädigen.

Nur gesunde Zähne bleiben lassen

Wer seine Zähne also optimal in Szene setzen will, ist beim Fachmann besser aufgehoben. In unserer Praxis führen wir regelmäßig Bleachings durch. Im Vorfeld analysieren wir die Zähne auf feine Schmelzrisse, winzige kariöse Stellen oder nicht passende Kronenränder. Diese müssen vor dem Bleichen unbedingt ausgebessert werden, um schmerzhafte Nervenreizungen zu vermeiden. Auch eine Professionelle Zahnreinigung (PZR) sollte zwingend vorab durchgeführt werden. Anschließend können wir loslegen. Zum Schutz decken wir das Zahnfleisch sorgfältig ab, denn wir benutzen ein deutlich höher dosiertes Gel als in den Do-It-Yourself-Kits. Das lassen wir 20-30 Minuten auf die Zähne einwirken und erwärmen es dabei durch spezielle Lampen. Durch die Temperaturerhöhung wird in kurzer Zeit eine recht große Menge an Wasserstoffperoxid freigesetzt, wodurch der Effekt schneller eintritt. Wichtig: Die Verfärbungen, die durch Kaffee, Tee, Rotwein oder auch Tabak in den Zahnschmelz eingedrungen sind, werden nicht herausgelöst, sondern nur schonend entfärbt.

Je nach Intensität benötigen wir zwei bis vier Sitzungen, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Und das Ergebnis kann sich immer sehen lassen: Starke und gepflegte Zähne sorgen nicht nur für den richtigen ‚Biss’ im Job, sondern ein schönes und gewinnendes Lächeln erhört das Selbstwertgefühl und bringt Sympathien. Und das ist sicher nicht nur bei der Partnerwahl von Vorteil.